Warten. Während die Tage schneller an mir vorbeiziehen, als ich das Wort „Zeit“ überhaupt aussprechen kann, warte ich innerlich. Ich warte ständig auf etwas. Auf den Feierabend, der niemals kommt, weil ich nicht abschalten kann. Auf den Tag, an dem ich mich endlich selbst finde, auf den Zug, der niemals einfährt, auf den 6er im Lotto, obwohl ich nie einen Schein ausfülle, auf Anrufe, die ich nicht entgegennehme, weil ich entweder keine Zeit oder habe. Meine Gedanken teilen sich jede Millisekunde mit weiteren Gedanken und enden in winzig kleinen Partikeln, die morgen schon nicht mehr aufzufinden sind. Es sind zu viele. Runde Gedanken, die überall anecken. Zu viele „to do’s“. Dabei brauche ich manchmal dont’s. Vielleicht habe ich es verlernt, einfach mal nichts zu tun. Vielleicht konnte ich es aber auch noch nie. Ich sehne mich nach Ruhe. Nach Stille. Heimweh nach mir selbst. Ich warte im Dunkeln auf die Sonne. Vielleicht bin ich zu jung, um mir dieser Reise, die sich Leben nennt, bewusst zu sein. Während die Jahre wie Sand durch meine Finger rinnen, versuche ich krampfhaft, ein paar Körner einzufangen. Doppelseitiges Klebeband, an dem oftmals nichts weiter haften bleibt als die Zeichen der Zeit. Doch irgendwo dazwischen kleben Erinnerungen. Kleine Momente, die jeden Sturm überleben. Augenblicke, auf die es sich zu warten lohnt. Tiefe über die Weite hinweg. Das ist alles, was ich will.
Da hast Du mir gerade absolut aus der Seele gesprochen!
Ich wünsche Dir ein ruhiges Wochenende.
Mina
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Danke dir – das wünsche ich dir auch! Ein bisschen Stille. Ruhe. Lieben Gruß
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„Heimweh nach mir selbst …“ – das hat mich gerade ungemein tief berührt, und das „Warten auf kleine Momente, die jeden Sturm überleben“.
Wenn ich dürfte, würde ich Dich jetzt einfach einmal ganz freundlich, Dich verstehend, umarmen wollen.
Liebe Grüße, und hoffentlich ein Wochenende mit viel Ruhe und Stille für Dich!
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Berührt vom Berührsein – danke dir!! Dir auch ein schönes Wochenende. Und ein paar stille Momente für gedankliche und gefühlte Umarmungen. Liebe Grüße!
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Ja, ja und nochmals ja. Kannst du meine Gedanken lesen, meine Gefühle? Du hast sie so gut in Worte gefasst.
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Es ist schön, zu wissen, dass man mit manchen Dingen nicht alleine ist. Danke für deine Zeilen!
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Und dann kommt der Moment, da ist keine Zeit mehr. Da sagt der Arzt „Sie werden das hier vermutlich nicht überleben, die Chance ist verschwindend klein“, frau überlebt, wir das Wunder der Klinik und weiß nun das jeder Augenblick der Letzte sein könnte. Kein Warten mehr auf Sonne, sondern aufstehen und sich darüm kümmern das Licht und die Wärme ins Leben zu holen. Der Sehnsucht nach Ruhe möglichts kurzfristig Raum zu schaffen, denn wer weiß ob es ein Morgen gibt. Lebe jetzt, gestalte es so das Du glücklich bist, jetzt.Schaffe Dir diese kostbaren Augenblicke, denn jeder zählt. Nein, ich will ein Spielverdereber sein, abe rich habe so viel Zeit durch waretne und aussitzen verloren, seit ich das nicht mehr tue ist mein Leben so viel intensiver, bunter und wertvoller.
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Susanne, du hast Recht! Man sollte es sich immer mal wieder verinnlichen. Ich arbeite daran!
Danke für deine Worte!
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..hock dich hin. Auf die Strasse. Und schau einer Schnecke zu…
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Dein Ernst? :))
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Mein vollster Ernst! Die Welt wieder mit Kinderaugen betrachten. Das entschleunigt. Kannst dich ja mal auf einem Spielplatz neben ein Kind setzten (meistens auf dem Boden), das sich in irgend etwas vertieft hat. Dann ist auch unauffälliger ;-).
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